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Granaten und Bomben in Sondelvideos – Alles Fake!

Es mehren sich die Hinweise, dass einige führende YouTuber ihre Videos gezielt mit Granaten- und Munitionsfunden anreichern. Gründe dafür sind im Belohnungssystem von YouTube sowie in gesteigerter Selbstdarstellung und Geltungssucht zu suchen. Man will mit den Granaten ein oftmals substanzloses Video mit Dramatik versehen und sich selbst als “Held” und “Retter vor Gefahren” feiern lassen.

Dabei werden gezielt, gesperrte Areale in ehemaligen Kriegsgebieten aufgesucht und dort eine Vielzahl von Sequenzen abgedreht. Diese werden dann später geschickt in andere Videos hineingeschnitten. Zudem werden Kampfmittel mitgenommen, die dann an anderer Stelle auf einem Acker oder im Wald kurz vor dem Videodreh eingegraben werden. Um die Dramatik noch zu erhöhen, wird sogar die Polizei bzw. der Kampfmittelräumdienst vor die Kamera gelockt und damit der “Heldenstatus” perfekt gemacht.

Teilweise lassen sich einzelne YouTuber die Kampfmittel vor dem Videodreh von anderen Sondlern zusenden. Es sind also gar keine selbst gefundenen Objekte.

Da die Zuschauer oftmals sehr gutgläubig sind, werden die Fakes immer dreister. So sondelt ein YouTuber angeblich in Ausland und findet dann auch dort “zufällig” eine britische Stabbrandbombe. Im Video wurde suggeriert, dass man – heldenhaft wie man ist – sogar im Ausland gefundenen Kampfmittel an den dortigen Kampfmittelräumdienst meldet. Diese eigentlich sehr interessanten Videosequenzen mit ausländischem Kampfmittelräumdienst bleibt man dann dem Zuschauer natürlich schuldig.

Den Profis war bereits früh klar, dass da etwas nicht stimmen kann, denn britische Stabbrandbomben wurden dazu eingesetzt um deutsche Städte zu bombardieren. Später stellt sich dann durch eine Indiskretion heraus, dass das angebliche “Ausland” in einem ehemals hart umkämpften Areal in Deutschland liegt. Im Gegenzug fahren die Youtuber z.B. nach Polen um dort auf nicht geräumten Kampfgebieten und in ehemaligen Kasernen gezielt nach Munition zu suchen.

Sondelverbot droht:

Leider wird bei diesem unsäglichen “Clickbaiting” außer Acht gelassen, dass die Behörden und Archäologen diese gefakten Videos für bare Münze nehmen und schon erste Rufe nach einem Sondelverbot laut werden. Besonders bemerkenswert ist, dass manche dieser Youtuber über amtliche Sondelgenehmigungen verfügen. Man könnte fast vermuten, dass es den Archäolgen sehr gelegen kommt, wenn sich Sondler durch unüberlegte Videos selbst in Mißkredit bringen. Die Archäologen in NRW fallen an dieser Stelle besonders negativ auf. In NRW kann man unter dem Schutzschirm einer Sondelnenehmigung sogar gezielt nach Waffen und Kampfmitteln baggern. Die dortigen Archäologen stört das nicht. Belege dafür, dass diese ergrabenen Waffen und Sprengmittel der Reichsbürger-Szene zugeführt werden, gibt es allerdings bisher noch nicht.

Man sollte Videos, in denen Granaten oder Munition vorkommen, immer kritisch hinterfragen. Je früher dieser gefährliche Unsinn abgestellt wird, umso besser für unser schönes Hobby. Es kann nicht sein, dass ein paar rücksichtslose YouTuber unser Hobby zerstören. Magnetangler haben durch ihre Granatenvideos bereits erreicht, dass das Magnetangeln sogar im liberalen Bayern total verboten wurde. Nun arbeitet man von Seiten der Archäologie in Bayern auch noch am Maßnahmen um das Sondeln einzuschränken.

Gute Nachricht:

Dem Laien, der mit dem Hobby beginnen möchte, sei gesagt: Wirklich gefährliche Kampfmittelfunde sind glücklicherweise selten. Wenn man dennoch einmal das Pech haben sollte außerhalb von bekannten Kampfgebieten auf welche zu treffen, ist das in der Regel auch kein Problem. Wenn man sie nicht berührt oder sogar mit nach Hause nimmt, um daran herumzuhantiert, passiert normalerwese auch nichts.

Tipp:

Der Metalldetektor Teknetics EuroTek PRO (siehe Bild unten) hat eine spezielle Funktion, die vor großen Objekten (z.B. großen Kampfmitteln) im Boden warnt. Wenn das Warnsignal ertönt, sollte man vorsichtiger graben. Gewehrmunition und Hülsen gräbt man einfach wieder ein. Grundsätzlich nimmt man Objekte, die nach Munition und Kampfmitteln aussehen, nicht mit nach Hause.

Metalldetektor mit Warnfunktion

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